Mut zur Achtsamkeit - Eltern stärken

Eine Fachtagung unter dem Motto "LebensRäume - Achtsamkeit als Weg" veranstaltete das Eltern-Kind-Zentrum Salzburg am 28. Februar in St. Virgil. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf einen neuen Weg der Erziehungsarbeit, der Eltern helfen kann, ihre Kinder besser zu verstehen.

Wie schwierig Erziehungsarbeit ist, wissen alle, die selbst Kinder haben. "Eltern zu sein heißt, ständig keine Ahnung zu haben", meinte Hauptreferent Lienhard Valentin. Deswegen grün­dete der Gestaltpädagoge auch den Verein "Mit Kindern wachsen". Valentin stützt sich auf neue Erkenntnisse der Gehirn- und Bindungsforschung und plädiert für Achtsamkeit in der Beziehung zum Kind, aber auch für Achtsamkeit der Eltern zu sich selbst. Denn das Kind kann nicht für die Gefühle der Eltern verantwortlich gemacht werden.

Achtsamkeit bedeutet, wohlwollend und nicht urteilend gegenüber dem Kind zu sein. Es be­deutet nicht, seinen Kindern alles zu erlauben - denn damit werden sie nicht umgehen kön­nen. Das Ziel ist, die eigene Wahrnehmung so zu schärfen, dass man seine Kinder und ihre Bedürfnisse besser versteht. Achtsamkeit in Eltern-Kind-Gruppen wird durch eine Atmosphäre gefördert, in denen Kinder ihr Potential entfalten können.

In manchen schwierigen Situationen kann ein kurzes Innehalten der Schlüssel zur Achtsam­keit sein, dann wird sich das Kind "gefühlt" fühlen. "Es ist den Kindern grundsätzlich kein Bedürfnis ihre Eltern in den Wahnsinn zu treiben", stellte Valentin fest. "Vielmehr streben sie nach Verbindung aber auch nach Souveränität." Da der Ansatz der Achtsamkeit relativ neu ist, wird es noch einige Zeit dauern, bis er sich gegenüber dem patriarchalischen Denken in der Erziehung durchsetzen kann.

In acht Arbeitskreisen konnten die 150 TeilnehmerInnen aus fünf Bundesländern sowie aus Deutschland und der Schweiz unter der Anleitung von elf ReferentInnen Achtsamkeit in unterschiedlichen Lebensbereichen üben und diskutieren.

Die MitarbeiterInnen des Katholischen Bildungswerkes Salzburg freuen sich über die erfolgreiche Tagung.


C.H., März 2009

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Foto oben: Arbeitskreis LebensRaum Körper