Bildung gemeinsam erleben
75 Jahre Katholisches Bildungswerk Salzburg
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 8. März 1946 das Katholische Bildungswerk aus der Taufe gehoben. Bildung und lebenslanges Lernen schienen damals der richtige Weg heraus aus der Krise zu sein – ein tragfähiges Fundament, um künftigen Herausforderungen zu begegnen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Nach wie vor setzt das Katholische Bildungswerk Salzburg darauf, Impulse zu setzen, Entwicklung zu ermöglichen, Wissen und Werte zu vermitteln, Glaubenszugänge zu schaffen und zu vertiefen.
Mit einem Netz aus 321 Katholischen Bildungswerken, Frauentreffs und Eltern-Kind-Zentren in der gesamten Erzdiözese Salzburg setzt die Einrichtung stark auf BildungsNahversorgung. Möglich wird diese flächendeckende Versorgung mit Bildungsangeboten in Wohnortnähe erst durch das Engagement von rund 1.400 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie stellen ihre Zeit, Ideen, Kompetenzen und Erfahrungen zur Verfügung, um ansprechende und maßgeschneiderte Bildungsprogramme zu gestalten. Sie kontaktieren Vortragende und laden sie in ihre Gemeinde ein, um dort ein Thema zu präsentieren, eine Diskussion oder einen Workshop zu leiten, abgestimmt auf die Bedürfnisse und die aktuellen Anliegen im Ort. Sie organisieren Vortragsräume, plakatieren und kündigen Veranstaltungen an. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stecken viel Herzblut in ihre Tätigkeit und leisten so einen unbezahlbaren Beitrag für die Gemeinschaft und die Gesellschaft in ihrem unmittelbaren Umfeld.
Im Mittelpunkt steht immer der Mensch
Die Chancen der Erwachsenenbildung liegen in der Vielfalt und Buntheit der TeilnehmerInnen und Angebote sowie in der Dynamik, die aus dieser Kombination entstehen kann. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit sensiblen und kontroversiellen Themen. In über 5.000 Veranstaltungen pro Jahr mit rund 100.000 TeilnehmerInnen (2019) im gesamten Bundesland Salzburg und im Tiroler Teil der Erzdiözese werden Räume und eine anregende Atmosphäre für lebenslanges Lernen und respektvolle Begegnung geschaffen. Andreas Gutenthaler, Direktor des Katholischen Bildungswerkes Salzburg, sieht auch in der gegenwärtig schwierigen Lage positiv in die Zukunft: „Gerade nach der Pandemie wird es ein besonders großes Bedürfnis der Menschen geben, Bildung wieder gemeinsam erleben zu können. Den Wert der nahen Umgebung haben wir in den Lockdowns vermehrt schätzen gelernt, daher ist ein umfassendes Bildungsangebot in Wohnortnähe unverzichtbar, aber auch ökologisch zukunftsweisend!“
Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg
Die Palette der Themen ist breit gefächert und reicht vom Babytreff bis zum Tabletkurs für SeniorInnen, vom Besinnungstag bis zur Schreibwerkstatt. Persönlichkeitsbildung findet Platz neben Umweltthemen, politische Bildung neben Spiritualität. Die vielfältigen Bildungsthemen orientieren sich dabei nicht an einem vorgegebenen Wissenskanon, sondern vielmehr an den individuellen Interessen und Bedürfnisse der Menschen in Gemeinde und Pfarre. Alle Bildungsprozesse des Katholischen Bildungswerkes Salzburg sind seit 2009 ISO-zertifiziert und seit der Einführung des Qualitätsrahmens für Erwachsenenbildung ebenfalls durch Ö-Cert testiert.
... und kein bisschen leise
Bildung öffnet den Blick für neue Sicht- und Herangehensweisen. Bildung bringt im Idealfall auch Bewegung in das eigene Leben und stärkt die Fähigkeit zu dessen individueller und kreativer Gestaltung. Hier sieht das Katholische Bildungswerk Salzburg seine Rolle in der Erwachsenenbildung: die Mitgestaltung der Gesellschaft und die Begleitung von Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen und -phasen. Dass das auch nach 75 Jahren noch aus voller Überzeugung und mit immer neuem Tatendrang geschieht, ist dem Engagement sehr vieler Beteiligter zu verdanken. Sie brennen für das, was sie tun, und stellen so sicher, dass möglichst viele Menschen auch in Zukunft Bildung gemeinsam erleben können.
C.K., März 2021