Herbsttreffen des Katholischen Bildungswerkes Salzburg

Jedes Jahr im Herbst stellt das Katholische Bildungswerk Salzburg neue Bildungsangebote für die örtlichen Einrichtungen vor. Eine neue Referentin ist Gertraud Czermak, die in ihren Vorträgen auf die Situation von Schwerhörigen aufmerksam macht. Als Betroffene verdeutlicht sie, dass Schwerhörigkeit eine nicht akzeptierte Behinderung in Europa ist, obwohl jeder Fünfte davon betroffen ist. "Das Problem ist nicht die Sinnesbehinderung, sondern die Behinderung in der Kommunikation und die dadurch fehlende menschliche Interaktion", meint die Psychologin. Die psychosozialen Folgen sind vielfältig, zu denen auch Identitätsprobleme zählen, da man weder zu den Hörenden noch zu den Gehörlosen gehört. So können einfache Hilfestellungen für Hörende im Umgang mit Schwerhörigen recht wirkungsvoll sein, wie beispielsweise darauf zu achten, dass Licht auf den Mund fällt, um besser von den Lippen lesen zu können.

Besonders schwierig ist für Schwerhörige die Teilnahme an größeren Veranstaltungen. Um Vorträgen folgen zu können, lohnt sich der Einsatz einer so genannten Induktionsschleife, die es Schwerhörigen ermöglicht, das Audiosignal über das Hörgerät zu empfangen. Im Gegensatz zu Österreich sind in anderen Ländern Veranstaltungsräume oft schon standardmäßig mit dieser Anlage ausgestattet. Zukünftig wird bei vielen Veranstaltungen des Katholischen Bildungswerkes Salzburg eine Induktionsschleife für Schwerhörige zur Verfügung stehen. Über das Erlebnis in der Kirche in Parsch, wo sie seit Jahrzehnten wieder einen Gottesdienst hören konnte meinte Czermak: "Das Gefühl dazuzugehören ist einfach wunderbar!"

50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils sind in der Erzdiözese insgesamt zehn ReferentInnen für das Katholische Bildungswerk Salzburg im Einsatz, die unter dem Titel "Ein Zeitzeuge erzählt" über ihre persönlichen Erlebnisse aus der Zeit des Konzils berichten werden. Einer von ihnen ist Prälat Matthäus Appesbacher, der zur Zeit des Konzils Student war und viel Spannendes zu erzählen hat. Weitere Zeitzeugen sind unter anderem Prälat Johannes Neuhardt, die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs Luitgard Derschmidt und der ehemalige KA-Generalsekretär Peter Krön.


C.H., Sept. 2011

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Foto oben: Dr. Gertraud Czermak, Salzburg, Psychologin