Islam und Christentum - aufeinander zu statt nebeneinander her
Das Interesse an djihadistischen Strömungen im Islam und den daraus resultierenden gesellschaftspolitischen Auswirkungen ist groß, nicht zuletzt aufgrund der breiten Medienberichterstattung über den IS und die Pariser Terrorakte.
Das Katholische Bildungswerk Salzburg nahm die jüngsten Geschehnisse zum Anlass, um gemeinsam mit der Katholischen Aktion Salzburg und der Islamischen Religionsgemeinde Salzburg den Vortrag "Religion unter Verdacht - Zusammenleben im Schatten des globalen Djihadismus" mit anschließender Podiumsdiskussion zu initiieren.
Religionswissenschafter Ernst Fürlinger ging in seinem einleitenden Vortrag unter anderem auf das Bild des Islam in der Öffentlichkeit ein und plädierte für eine "Versachlichung der populistischen Debatten, die die Begriffe Djihadismus und Islam vermischen". Als Präventivmaßnahme gegen die Radikalisierung von Jugendlichen nannte Fürlinger vor allem Bildung, die Sicherstellung von Zukunftsperspektiven und Integration mit dem Ziel, dass Muslime sich ihrer Umgebung zugehörig fühlen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden diese Punkte aufgegriffen und weiter ausgeführt. Ahmet Yilmaz setzt vor allem auf die Vernetzung der verschiedenen Glaubensgemeinschaften und sieht Salafisten, die ihre Gewalt mit dem Islam und dem Koran rechtfertigen, als "Analphabeten, was das religiöse Wissen betrifft". Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer sieht sich in ihrer Rolle als Politikerin vor allem dazu aufgefordert, Objektivität zu wahren und zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen zu vermitteln. Sie fordert dazu auf, Migration als Normalität zu begreifen und stellt mit Blick auf andere Städte im internationalen Vergleich fest: "Migration ist kein Problem, sondern ein Potenzial."
C.K., März 2015