Österreich-Tagung der Katholischen Bildungswerke

Von 14. bis 16. Juni fand in Elsbethen bei Salzburg die jährliche Tagung der Katholischen Bildungswerke Österreichs statt, an der VertreterInnen aus allen neun Diözesen teilnahmen. Der Zweck dieser Tagung ist einerseits der Erfahrungsaustausch und andererseits die Vertiefung von Themen. Diesmal ging es um die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen. Der Veranstaltungsort war die Erentrudisalm, die sich besonders für die erlebnispädagogischen Impulse eignete.

Obwohl die Katholischen Bildungswerke in den einzelnen Bundesländern zum Teil recht unterschiedliche Strukturen haben, sind ihre Erfolge und Schwierigkeiten relativ ähnlich. Trotz der Kirchenkrise und der zunehmenden Angebote in der Erwachsenenbildung bleiben die TeilnehmerInnen den Veranstaltungen der Katholischen Bildungswerke nicht fern. Einer der stärksten Bereiche in ganz Österreich ist die Elternbildung. "Hier ist die Nachfrage stärker, als das was angeboten werden kann", meinte Brigitta Schuchter, die Leiterin des Katholischen Bildungswerkes Tirol.

Sorgen macht den LeiterInnen der Katholischen Bildungswerke die rückläufige Tendenz beim ehrenamtlichen Engagement. Da ehrenamtliche MitarbeiterInnen das Fundament für die Katholischen Bildungswerke sind, war dies der Diskussionsschwerpunkt auf der Tagung. Dazu wurde Katharina Kaltenbrunner von der Universität Salzburg eingeladen, die sich in ihrer Dissertation mit dem Freiwilligenmanagement in Non-Profit-Organisationen beschäftigt hat.

Die rückläufige Tendenz ehrenamtlichen Engagements ist kein spezifisches Problem der Katholischen Bildungswerke, sondern sie betrifft im Grunde jede Non-Profit-Organisation, die auf freiwillige Mitarbeit angewiesen ist. Kaltenbrunner stellte geänderte Motive und neue Formen des freiwilligen Engagements fest. So suchen freiwillige Helfer eine verstärkte Zweckorientierung in ihrem Tun. Wichtig ist dabei, dass es ausreichend Begegnungs- und Kooperationsmöglichkeiten mit den KollegInnen gibt. Unterstützt wurde Kaltenbrunner von Martin Krejcarek, der die besprochenen Inhalte durch erlebnispädagogische Impulse verdeutlichte. Dabei wurden beispielsweise gruppendynamische Prozesse durch eigenes Erleben, zum Teil auch in der Natur, bewusst gemacht.


C.H., Juni 2010

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Foto: Tagungs-TeilnehmerInnen bei einer erlebnispädagogischen Übung, MMag. Dr. Katharina Kaltenbrunner, Universität Salzburg, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mag. Martin Krejcarek, selbstständiger Prozessbegleiter, Erlebnispädagoge