Auszeichnung für Tabu-Bruch
Zwei Einrichtungen des Katholischen Bildungswerkes Salzburg erhielten den Salzburger Landespreis für Erwachsenenbildung und Öffentliches Bibliothekswesen 2009/2010.
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller überreichte in St. Virgil einen Innovationspreis an die Pinzgauer Projektgruppe "Mut zum Leben" sowie einen Praxispreis an die Eltern-Kind-Gruppen-Leiterin Gertrude Rakusan aus Bürmoos.
Die Projektgruppe "Mut zum Leben", bestehend aus Klaus Burmann, Renate Gantschnigg, Brigitte Krause, Frieda Lanschützer, Klaus Rathgeb, Gustl Schoberleitner und Herta Wallner, diskutiert seit 20 Jahren sensible Themen wie Depression und Suizid im öffentlichen Raum und versucht dadurch mit Tabus zu brechen. Die hohe Depressions- und Suizidrate im Pinzgau war für die ErwachsenenbildnerInnen der Katholischen Bildungswerke Pinzgau der Anlass die Initiative ins Leben zu rufen.
"Mut zum Leben" mit dem 1. Platz der Innovationspreise ausgezeichnet und erhält damit nach 1992 bereits zum zweiten Mal einen Landespreis für Erwachsenen- bildung. Doch seit der ersten Auszeichnung hat sich "Mut zum Leben" stark erweitert und vernetzt und ist somit zu einer wichtigen Institution der Lebensbejahung im Pinzgau geworden. "Das Projekt ist ein wunderbares Zeichen, dass eine Region nicht wegschaut", meint Landeshauptfrau Gabi Burgstaller in ihrer Laudatio. Zudem sei es eine Aufgabe über Generationen, mit diesen Tabus zu brechen.
Trauer, Alkoholismus, Krisenpädagogik, Beziehungen und Lebensübergänge sind weitere Themen, derer sich die Projektgruppe annimmt. Während Frauen gut erreicht werden, ist die Zielgruppe Männer ... wie in der Erwachsenenbildung allgemein ... deutlich unterrepräsentiert. Die Untergruppe "MannsBilder" möchte diesem Umstand entgegenwirken und Männern eine Reflexionsplattform bieten.
Die zweite Auszeichnung für eine örtliche Einrichtung des Katholischen Bildungswerkes Salzburg gab es für Gertrude Rakusan aus Bürmoos. Für die Gründung und das Engagement in der Eltern-Kind-Gruppe "Integratives Soziales Aktives Leben" (ISAL) erhielt sie einen Praxispreis. In ihrer Arbeit folgt sie dem Prinzip der gegenseitigen Integration, was bedeutet, dass Behinderte und Nichtbehinderte unabhängig vom Alter in gemeinsamen Gruppen aktiv sind und voneinander lernen.
Ähnlich wie ihre Kollegen im Pinzgau ist auch Gertrude Rakusan in Bürmoos für das soziale Leben unentbehrlich geworden. Durch ihr Wirken wurde der Alltag für viele Behinderte und ihre Angehörigen bunter und erträglicher.
C.H., Jan. 2010