69. Internationale Pädagogische Werktagung zum Thema „Nachhaltig leben lernen“ eröffnet

Im Coronajahr 2020 musste die Internationale Pädagogische Werktagung erstmals in ihrer Geschichte verschoben werden. Ein Jahr später können Pädagoginnen und Pädagogen nun unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen wieder in der Großen Aula der Universität Salzburg zusammenkommen, um sich dem Thema Nachhaltigkeit interdisziplinär anzunähern.

In Vertretung von Erzbischof Franz Lackner begrüßte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, in der österreichischen Bischofskonferenz unter anderem für Erwachsenenbildung zuständig, die TeilnehmerInnen. Er nahm Bezug auf Greta Thunberg und die vielen jungen Menschen, die gemeinsam ökologische Protestbewegungen tragen und so der älteren Generation zu denken geben müssen. „Ökologie und Nachhaltigkeit sind auch zentrale Anliegen der Kirche“, so Bischof Krautwaschl, der die „Sorge für das gemeinsame Haus“ auch untrennbar mit einem sozialen Ansatz und Armutsbekämpfung verknüpft sieht, treffe die Ökokrise arme Menschen doch am meisten.

Im Namen des Landes Salzburg richtete Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf Grußworte an die anwesenden PädagogInnen. Sie freut sich besonders, dass Tagungen und gegenseitiger Austausch wieder „live“ anstatt rein digital möglich sind. In Bezug auf den Klimawandel betont sie den Mut zur Veränderung der eigenen Verhaltensweisen. Es gehe darum, bewusste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu setzen. Auf einer weiteren Bedeutungsebene plädiert die Politikerin für eine ganz besondere Form der Nachhaltigkeit, nämlich jener in gesellschaftlichen Verbindungen. Funktionierendes Gemeinwesen sei nur dann möglich, wenn Menschen Verantwortung füreinander übernehmen.

Wetterkatastrophen als sichtbare Botschafter des Klimawandels werden immer häufiger, wie die jüngsten Beispiele einer extremen Hitzewelle in Kanada oder eines verheerenden Tornados in Tschechien beweisen. Eröffnungsredner Andreas Jäger weiß als Meteorologe und Klimaexperte um die Gründe und Auswirkungen der immer schneller voranschreitenden Erderwärmung. Sein Anliegen ist es, die Prozesse hinter dem Klimawandel verständlich zu machen und so Menschen dafür zu sensibilisieren, wie sehr bereits – in Greta Thunbergs Worten – „das Haus brennt“. Das entscheidende Zeitfenster, um die Klimaerwärmung durch gesellschaftliches Umdenken und zielgerichtete Maßnahmen abzubremsen, liege bei zwanzig bis dreißig Jahren. Ziel dabei sei es, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu halten. Die Lebensgrundlage für nachkommende Generationen müsse durch die schrittweise, jedoch drastische Reduktion des Treibhausgasausstoßes sichergestellt werden. „Es geht hier nicht mehr um uns, es geht um unsere Kinder“, verdeutlicht Jäger, wie alternativlos die Umstellung von einem fossilen, linearen Lebensstil auf einen nachhaltigen, im Kreislauf arbeitenden für die Zukunft der Menschheit sei. Trotz der besorgniserregenden Fakten und Befunde vermittelt er aber auch Zuversicht und setzt auf Sensibilisierung, Aufklärung und Bewusstseinsbildung. Aufgaben, bei denen wiederum PädagogInnen zu unverzichtbaren MultiplikatorInnen werden.

Die 69. Internationale Pädagogische Werktagung zum Thema „Nachhaltig leben lernen“ wird veranstaltet vom Katholischen Bildungswerk Salzburg in Kooperation mit der Caritas Österreich und der Universität Salzburg. Die Tagung läuft noch bis einschließlich Freitag, 16. Juli 2021 in der Großen Universitätsaula (Max-Reinhardt-Platz, Salzburg). Details zum Programm und weitere Informationen erhalten Sie unter www.bildungskirche.at/werktagung sowie unter Tel. +43 676 8746-7510. Einzelkarten für die Hauptvorträge sind an der Tageskasse im Foyer erhältlich. Es gilt die 3-G-Regel.

 

Fotos:
Ehrengäste: v.l. Mag. Andreas Jäger, Weihbischof Dr. Hansjörg Hofer, Stadträtin Mag. Martina Berthold, MBA; Univ.-Prof. Dr. Anton A. Bucher (Präsident Internationale Pädagogische Werktagung), Dr. Wilhelm Krautwaschl, Dr. Brigitta Pallauf, Andreas Gutenthaler (Direktor Katholisches Bildungswerk Salzburg), Msgr. DDr. Michael Landau (Präsident Caritas Österreich)
Les Jeunes: Das Brüderpaar Jeremias und Silvio Junger sorgte für die musikalische Umrahmung der Eröffnung.
Bildquelle: Katholisches Bildungswerk Salzburg